Das Ziel des Lehrstuhls für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling ist es, den HHL-Studierenden profundes und interdisziplinäres Wissen im Bereich der Rechnungslegung, insbesondere auf den Gebieten der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Finanzkommunikation zu vermitteln. Im Vordergrund steht dabei, bei den Studierenden ein Bewusstsein für Qualität und Professionalität zu entwickeln, um sie auf künftige Führungspositionen vorzubereiten.
Der Lehrstuhl bietet eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen an, in denen Wert auf kritisches Denken und das Hinterfragen von gegebenen Sachverhalten gelegt wird. Forschung und Lehre werden in enger Zusammenarbeit mit renommierten Unternehmen und Prüfungsgesellschaften betrieben.
Zur Umsetzung der Lehrstuhlstrategie gründete der Lehrstuhl die Gesellschaft für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung e.V. (GKR), die darauf abzielt, die Praxis der Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verknüpfen.
Relevante Informationen transparent darstellen, dabei jedoch Informationsüberfluss und Inkonsistenten vermeiden. Dies stellt eine enorme Herausforderung für Unternehmen bezogen auf ihre verpflichtende wie freiwillige Finanzberichterstattung dar. Die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen und Erwartungen der Investoren bekräftigen dies. Im Rahmen der Wettbewerbe „Investors‘ Darling“, welcher in Zusammenarbeit mit dem manager magazin für deutsche kapitalmarktorientierte Unternehmen durchgeführt wird, und dem „Austrian Financial Communications Award“, welcher in Zusammenarbeit mit dem trend-Magazin für österreichische kapitalmarktorientierte Unternehmen etabliert worden ist, setze ich mich gemeinsam mit meinem Team gezielt für eine effektive und investorenorientierte Finanzkommunikation ein. Neben diesem Schwerpunkt beschäftige ich mich in meiner Forschung vordergründig mit Fragestellungen der Internationalen Rechnungslegung und der Corporate Governance.
Nach meinem Studium und der anschließenden Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster, meiner Prüfungstätigkeit bei einer Big4-Gesellschaft sowie Habilitation an der TU Clausthal, leite ich seit 2006 den Lehrstuhl für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Außerdem bin ich als Gastprofessor an der Universität Wien im Bereich „Selected Foreign Acounting Systems“ tätig und Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen und berufsständischen Organisationen im Bereich der externen Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Corporate Governance.
Der Lehrstuhl bietet Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen auf den Gebieten des Rechnungswesens und der Wirtschaftsprüfung an. Studierende der HHL können Rechnungslegung vertiefend wählen und sind dabei flexibel, sich mit Themen zu beschäftigen, die ihrem persönlichen Interesse entsprechen.
Im Mittelpunkt der Lehre stehen die Vermittlung fundierter Kenntnisse über internationale Rechnungslegungsnormen (IFRS), deren Abgrenzung gegenüber den deutschen Standards, sowie die Wertrelevanz der Finanzkommunikation. Unsere Lehrveranstaltungen umfassen und beleuchten die Dimensionen des RIC-Modells – Reporting, Investor Relations und Capital Markets.
Die Forschung des Lehrstuhls ist von Fragestellungen im Zusammenhang mit der Bilanzierung nach International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Finanzkommunikation in Bezug auf das RIC-Modell gekennzeichnet. Dabei werden folgende Themen schwerpunktmäßig bearbeitet:
Die Digitalisierung ist unbestritten einer der Megatrends in Gesellschaften des 21. Jahrhunderts. Sie übt unter anderem auf die Unternehmenskommunikation einen tiefgreifenden Einfluss aus. In den kommenden Jahren werden Europäische Unternehmen ihre Geschäftsberichte in digitalen Formaten wie XBRL und HTML veröffentlichen müssen. Dies gilt für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) steht für die Einführung dieser Voraussetzungen, um die Geschäftsberichterstattung hinsichtlich Integrität, Transparenz, Effizienz und Vergleichbarkeit zu verbessern. Diese Kriterien ordnen sich der Zielsetzung unter, die Informationsumgebung auf Europäischen Kapitalmärkten zu stärken. Hendrik Pieper analysiert im Rahmen seines Promotionsvorhabens diesen aktuellen Transformationsprozess der Berichterstattung nach ökonomischen Aspekten.
Für den jährlichen Kapitalmarktwettbewerb Investors‘ Darling untersucht das Team des Lehrstuhls für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling die Investor Relations (IR) Websites der 160 DAX-Unternehmen. In den Analysen stehen die Eckpfeiler der nonverbalen digitalen Kommunikation mit dem Kapitalmarkt im Vordergrund, wie etwa die Darstellung der „Equity Story“, die Investment Highlights und Ad-hoc Mitteilungen. Dazu hat der Lehrstuhl im Jahr 2017 ein Forschungsprojekt zur digitalen Berichterstattung initiiert und kontinuierlich die Best Practices in diesem Bereich untersucht. Die Forschungsergebnisse fundierten zunächst die Entwicklung einer Methode zur Qualitätsbeurteilung der digitalen Berichterstattung und wurden ferner in einem Positionspapier veröffentlicht: Change before you have to – Über die Zukunft der Finanzberichterstattung in einer digitalen Welt, in der Kolumne zu Reporting und IR der Zeitschrift KoR IFRS.
Die Digitalisierung spielt eine immer wichtigere Rolle in der Finanzberichterstattung. In den letzten Jahren hat die Relevanz von Finanzinformationen, die über das Internet verbreitet werden, zugenommen und die Nutzung von Finanzberichten, die im HTML-Format veröffentlicht werden (Online-Finanzberichte), ist zu einem wichtigen Bestandteil einer integrativen Berichterstattungsstrategie geworden. Die Ergebnisse früherer qualitativer Studien belegen bereits die wahrgenommenen Vorteile der Finanzberichterstattung via Internet und unter Verwendung von Formaten wie XBRL. Es mangelt jedoch an empirischen Untersuchungen zu den Vorteilen und Implikationen der Verwendung von Online-Finanzberichten als Teil einer integrativen Berichterstattungsstrategie. Die vorliegende Studie schließt diese Forschungslücke und untersucht die Auswirkungen von Online-Finanzberichten auf das Informationsumfeld börsennotierter Unternehmen in Europa. Unsere Ergebnisse unterstreichen die wahrgenommenen Vorteile der zunehmenden Nutzung von Online-Finanzberichten auf Basis der konzeptionellen Aspekte der Signaling-Theorie. Aufgrund einer Analyse mit Instrumentalvariablen sind die gezeigten Ergebnisse nur bedingt robust und zeigen Hinweise auf mögliche Selbstselektions-Effekte. Ungeachtet davon sind unsere Ergebnisse für verschiedene Interessengruppen (z.B. Ersteller von Finanzberichten, Investoren) auf den Kapitalmärkten von großem Interesse.
HHL Working Paper: Do Online Financial Reports Actually Improve the Information Environment? An Empirical Investigation of European Listed Firms
Nachhaltige Investitionen gewinnen zunehmend an ökonomischer Relevanz und politischer Unterstützung. Banken, Analysten und andere Akteure der Finanzwirtschaft gründen ihre Investitionsentscheidungen heute nicht mehr allein auf finanzielle Indikatoren. Verstärkt werden auch Aspekte einer nachhaltigen Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance (ESG)) in den Evaluationsprozess integriert. Folgerichtig erkennen auch Gesetzgeber die Bedeutung der nichtfinanziellen Berichterstattung an, wenn es darum geht, Informationsasymmetrien zwischen Unternehmen und ihren finanziellen Stakeholdern abzubauen und eine nachhaltige Ressourcenallokation zu ermöglichen.
Saskia Erben und Carl Weuster befassen sich als wissenschaftliche Mitarbeiter in diesem Kontext mit diversen Aspekten der nichtfinanziellen Berichterstattung: die Relevanz für den Kapitalmarkt, insbesondere für Investoren und Finanzanalysten, steht dabei im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden der Status Quo der nichtfinanziellen Berichterstattung in deutschen Unternehmen sowie der Zusammenhang von Regulierung und Qualität der Berichterstattung untersucht. Die jüngsten Forschungsergebnisse wurden im Forschungspapier Social Disclosure and the Socially Responsible Investment Process: A Literature Review, auf der Jahreskonferenz der European Accounting Association (EAA) im Frühjahr 2018 präsentiert.
Der Forschungsbereich “Standard Setting and Enforcement” wird von Professor Sebastian Hoffmann verantwortet, der sich einerseits mit der Entstehung von Rechnungslegungsstandards (Standard Setting) und andererseits mit der regelkonformen Umsetzung dieser Standards durch die Bilanzierer (Enforcement) auseinandersetzt. Fokus der Forschungsprojekte im Bereich Standard Setting ist das historische wie aktuelle Verhalten von Akteuren wie den Standardsettern (wie dem International Accounting Standards Board (IASB)), Unternehmen und Wirtschaftsprüfern auf nationaler sowie internationaler Ebene. Zielsetzung ist es, die institutionelle, organisatorische und prozessuale Komplexität des Standard Settings besser zu verstehen, sowie die Potenziale zu deren Ausnutzung für politische Zwecke zu erkennen.
Forschung zum Enforcement befasst sich mit institutionellen und operativen Fragestellungen bezüglich der korrekten Anwendung von Rechnungslegungsstandards. In aktuellen Projekten werden die Effektivität und Effizienz verschiedener Enforcement-Regimes ausgewertet. Diese Forschungsaktivitäten haben beträchtliche Praxisrelevanz, da sich der Gesetzgeber mit einer substanziellen Anzahl fehlerhafter (geprüfter) Jahresabschlüsse konfrontiert sieht. Diese Erkenntnis hat nicht nur auf die Entscheidungsrelevanz der Berichterstattung für die Berichtsadressaten erhebliche Auswirkungen, sondern auch auf die Stabilität von Finanzmärkten sowie Volkswirtschaften im Allgemeinen.
Informationen über die langfristige Planung von Unternehmen und die damit verbundene Berichterstattung liefern wertvolle Einblicke in die Zukunft der Geschäftsmodelle und zeigen die damit assoziierten Chancen und Risiken auf. Für den deutschen Kapitalmarkt stellt DRS 20 ein quasi-legales Rahmenwerk für die Berichterstattung zur Unternehmensstrategie im Lagebericht dar. Zumal Unternehmensstrategien auf ein vertrauliches Informationsgerüst gebaut sind, wägen Manager sorgfältig ab, welche und wie viele strategische Informationen sie veröffentlichen. In der Tat haben Investoren und Finanzanalysten einen erheblichen Bedarf an der Unternehmenskommunikation zur Strategie und deren Grad der Implementierung. Gleichwohl könnte die Offenlegung dieser Informationen auch durch Konkurrenten oder für feindliche Übernahmen ausgenutzt werden.
Bis heute hat uns die einschlägige Forschung wenig Einblicke zur Messung guter Strategieberichterstattung, sowie deren Determinanten und Wertrelevanz verschafft, insbesondere zur freiwilligen Veröffentlichung strategischer Informationen.
In ihrem Promotionsvorhaben, analysiert Sophie Winter die Qualität der freiwilligen Strategieberichterstattung kapitalmarktorientierter deutscher Unternehmen. Zudem werden die Determinanten und Kapitalmarkteffekte ausgewertet, welche mit dieser Berichterstattung in Verbindung zu bringen sind.
Mithilfe eines eigens konzipierten Analyse-Modells wird vom Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling die Strategieberichterstattung kapitalmarktorientieter Unternehmen seit 2014 untersucht. Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass die Startegieberichterstattung der betrachteten Unternehmen defizitär ausgestaltet ist und viel Potential zur Verbesserung bietet.
Einige Forschungsergebnisse hierzu wurden bereits in der Zeitschrift KoR IFRS veröffentlicht:
Zülch, H./Winter, S. (2018): What‘s next? – Status Quo der Strategieberichterstattung von HDAX-Unternehmen, in: Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung 2018, S. 416-417.
Zülch, H./Winter, S. (2017): Everything except strategy – Wege zu einer effektiven Strategieberichterstattung, in: Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung 2017, S. 426-433.
Mehr als Finanzberichterstattung – Forschung im Bereich Finanzkommunikation am Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling bedeutet qualitative und quantitative Einblicke in Reporting und Aktivitäten der Investor Relations (IR). Entlang des RIC-Modells (Reporting, Investor Relations und Capital Markets) verfolgt der Lehrstuhl die Zusammenhänge der Finanzkommunikation mit den Entwicklungen an Eigenkapitalmärkten, ausgesprochen durch Investoren und Finanzanalysten.
In seinem Promotionsvorhaben untersucht Philipp Ottenstein die Determinanten und Kapitalmarktrelevanz von Finanzinformationen, welche durch die Unternehmensberichterstattung und IR-Funktionen veröffentlicht werden. In diesem Zusammenhang wird schwerpunktmäßig die Informationsgrundlage für Analystenprognosen durch Kennzahlen des Rechnungswesens zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung analysiert.
Mergers & Acquisitions (M&A) sind hochgradig relevante Strategien für anorganisches Unternehmenswachstum – insbesondere in gesättigten Märkten und umkämpften Branchen. Nach einem abrupten Ende infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 beobachten Experten jüngst einen erneuten Anstieg der M&A-Aktivitäten seit 2014. Doch die ökonomischen Vorteile aus Sicht der Erwerber in dieser „siebten M&A-Welle“ sind umstritten: trotz einer stets wachsenden Verknüpfung der Transaktionsberatung durch das Investment Banking und das Consulting zeigen zahlreiche empirische Studien, dass die Mehrzahl der M&A-Transaktionen aus finanziellen Gesichtspunkten nicht erfolgreich ist.
Sébastien Jost untersucht im Rahmen seines Promotionsvorhabens die Determinanten des finanziellen Erfolgs von M&A-Transaktionen und die zentrale Rolle des „Due Diligence“-Prozesses.
Im Schnitt 95 Mal beziehen sich die DAX30-Unternehmen in ihren Halbjahresberichten 2020 auf den Coronavirus. Schlüsselbegriffe wie „Corona“, „Covid“, „Pandemie“ oder „Lockdown“ fallen auf jeder Seite durchschnittlich 1,7 Mal. Das zeigt eine heute erschienene Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management (Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling) und der Wiener Reporting-Agentur nexxar. „Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen sind aktuell das dominierende Reporting-Thema“, sagt Prof. Dr. Henning Zülch von der HHL.
Infografik: Corona-Nennungen in den Halbjahresberichten der DAX-30-Unternehmen
Die Studie zeigt aber auch, dass die Konzerne im deutschen Leitindex das Thema durchaus unterschiedlich gewichten. So ist die Pandemie in den Halbjahresberichten von Deutsche Bank AG und Volkswagen AG mit je über 200 sprachlichen Verweisen am präsentesten. Dagegen finden sich im Halbjahresbericht von Deutsche Wohnen SE gerade einmal 12 Verweise auf rund 50 Seiten. „Die inhaltliche Präsenz von Corona hängt offenbar auch davon ab, wie sehr die jeweiligen Unternehmen von der Pandemie betroffen sind und wie stark sich Umwelt und Geschäftsmodell verändert haben“, sagt Dr. Eloy Barrantes, Geschäftsführer von nexxar. So gibt etwa der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen SE in seinem Halbjahresbericht 2020 an, dass die Folgen der Corona-Pandemie bisher kaum wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gehabt hätten. Auch das Geschäftsmodell blieb hier im Kern unverändert. Ein interessanter Einblick wird ebenso durch die verschiedenen sprachlichen Variationen gewährt. Das – eher abstrakte – Phänomen „Pandemie“ (34,0 Nennungen pro Bericht) oder auch der Begriff „Covid“ (31,1 Nennungen pro Bericht) werden um ein Vielfaches häufiger genannt als die konkreten Einschränkungen durch den „Lockdown“, mit durchschnittlich lediglich 2,9 Nennungen pro Bericht. „Für Unternehmen gilt es, im Tagesgeschäft mit konkreten Chancen und Risiken durch die Pandemie umzugehen, wie sie sich etwa durch die Lockdowns in zahlreichen Ländern ergeben haben. Dies muss sich auch in einer klaren externen Kommunikation widerspiegeln“, sagt Zülch.
Unternehmen genießen Vertrauensvorschuss
Die Finanzkommunikation in Sachen Corona wird von den meisten DAX30-Unternehmen bislang offenbar gut gehandhabt. Dies zeigt eine Perception-Studie die zwischen Ende April und Juni 2020 von der HHL Leipzig gemeinsam mit dem manager magazin durchgeführt wurde. „Noch ist der Kapitalmarkt mit der Berichterstattung zu den Auswirkungen der Pandemie zufrieden. Die Unternehmen in DAX, MDAX und auch SDAX genießen einen Vertrauensvorschuss, der spätestens mit den Geschäftsberichten eingelöst werden muss.“, so Professor Zülch. „In den meisten Fällen beschreiben die DAX-Unternehmen die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung umfassend und quantifizieren sie sogar. Allerdings wird nur selten etwa auf pandemiebedingte Kurskorrekturen bei der Strategie, nicht-finanzielle Aspekte oder Implikationen auf das Geschäftsmodell eingegangen.“
Geschäftsbericht muss Klarheit schaffen
Nach Ansicht der Studienautoren sind hier die im Frühjahr 2021 erscheinenden Geschäftsberichte gefordert. Im Jahresbericht werden die Auswirkungen der Pandemie im Geschäftsjahr 2020 erstmals umfassend beschrieben. Nicht nur in finanzieller, sondern auch in nicht-finanzieller Hinsicht müssen Unternehmen dabei viele Fragen beantworten: Welche Auswirkungen hatte Corona auf die Mitarbeiter? Wurden Investitionen zurückgehalten? Welche Risiken ergeben sich aus einem erneuten Lockdown? Welche wirtschaftlichen Szenarien gibt es für die Zukunft?
Gerade in unsichereren Zeiten neigen Unternehmen dabei erfahrungsgemäß zur Intransparenz, beispielsweise indem sie auf quantitative Prognosen und konkrete Ziele verzichten. „Transparenz ist aber Trumpf“, sagt Zülch: „Wenn Unternehmen die Folgen von Corona in klare Worte fassen können und daraus nachvollziehbare Schlüsse ziehen, werden sie in der Regel langfristig vom Kapitalmarkt belohnt.“
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de)
STUDIE VON KIRCHHOFF CONSULT UND HHL ZEIGT: ÖSTERREICHS UNTERNEHMEN HINKEN HINTERHER
Die HHL Leipzig Graduate School of Management hat in Kooperation mit der Kirchhoff Consult AG untersucht, wie die börsennotierten Unternehmen von Österreichs Index mit dem höchsten Transparenzstandard – ATX Prime – während der COVID-19-Pandemie ihre Finanzkommunikation gestaltet haben. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die 38 untersuchten Unternehmen erreichten in einem neu entwickelten Bewertungssystem mit vier Kategorien lediglich einen Durchschnittswert von 32%. Im Vergleich dazu erzielten Deutschlands DAX-Unternehmen durchschnittlich einen Score von 61%. Das verdeutlicht, wie groß der Nachholbedarf bei der Qualität der Finanzkommunikation in Österreich noch ist. Insbesondere bei den finanziellen Auswirkungen der Pandemie und der Prognose auf den weiteren Geschäftsverlauf besteht Verbesserungspotenzial. Österreichs Spitzenreiter Wienerberger AG würde im Ranking der deutschen DAX160-Unternehmen lediglich auf dem 11. Platz landen, die zweitplatzierte Zumtobel Group AG gar nur auf Rang 33. Unter Deutschlands DAX-Werten schlagen sich die Deutsche Bank AG und die Indus Holding AG am besten. Die Studie gibt in einem separaten Kapitel konkrete Handlungsempfehlungen für eine qualitativ hochwertigere und transparentere Finanzberichtserstattung zur Corona-Pandemie im laufenden Geschäftsjahr 2020 und darüber hinaus.
„Die Financial Community muss sich stets ein möglichst realistisches Bild von der aktuellen und künftigen Geschäftslage eines börsennotierten Unternehmens machen können. Denn Transparenz schafft Vertrauen und das ist das höchste Gut eines Unternehmens – gerade in Krisenzeiten“, betont Prof. Dr. Henning Zülch von der Leipziger Business School HHL, der die Studie begleitet hat.
Jens Hecht, Managing Partner bei Kirchhoff Consult ergänzt: „Während der anhaltenden Verunsicherung durch die Corona-Pandemie ist es besser, ungenauer als überhaupt nicht zu kommunizieren. Die Studie enthält daher auch einige Empfehlungen, wie Unternehmen in Österreich und Deutschland ihre laufende Kapitalmarktkommunikation und die Finanzberichterstattung in der Saison 2020/21 verbessern können.“
Die Qualität der Finanzkommunikation Österreichischer ATX Prime-Unternehmen schwankt und ist ausbaufähig. In der nationalen Wertung erreichen 12 der 38 untersuchten österreichischen Gesellschaften einen Wert von mehr als 50 %, demgegenüber erzielen mehr als 60 % der untersuchten Unternehmen lediglich ein Ergebnis zwischen mäßigen 50 % und gar nur 1 %.
Einige Aktiengesellschaften, darunter die Wienerberger AG, Zumtobel Group AG, Voestalpine AG und Raiffeisen Bank International setzen sich deutlich von der Masse ab und erreichen jeweils ein Score von mehr als 75 %. Spitzenreiter Wienerberger AG galt als Vergleichsmaßstab in Österreich und markiert die Benchmark mit 100 %. Dennoch reicht dieses Ergebnis nur für 9 von 16 möglichen Punkten, womit das Unternehmen im Ranking der deutschen DAX160-Unternehmen nur auf Rang 11 landen würde. Das zweitplatzierte Unternehmen in Österreich, die Zumtobel Group AG, wäre auf Platz 33 zu finden.
Finanzielle Auswirkungen von COVID-19 und Prognose bleiben unklar
Für die Studie wurden die 38 Gesellschaften herangezogen, die Anfang Juli 2020 im Index ATX Prime notiert waren. Um deren Qualität bei der Kapitalmarktkommunikation zu beurteilen, wurden Leitfragen aus den 4 Bereichen „Management“, „Financials“, Non-Financials“ und „Prospectives“ analysiert. Der Schwerpunkt lag auf der „heißen“ Phase der Pandemie in den Monaten März und April 2020 und der Frage, ob die Finanzkommunikation angesichts der Krisensituation zeitnah erfolgt ist. Damit war die Berichterstattung zum 1. Quartal 2020 eingeschlossen.
Dabei zeigte sich, dass die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens besonders unzureichend dargestellt werden. Bei der Qualität der Prognosen, die einen Ausblick auf den erwarteten Geschäftsverlauf geben, erreichen die ATX Prime-Unternehmen sogar insgesamt nur die Hälfte der Punkte der im DAX gelisteten Unternehmen aus Deutschland. Dabei werden die Anforderungen an die Qualität der Prognosen nach Einschätzung der Studienautoren künftig noch steigen. Denn die Folgen der Corona-Pandemie lassen sich inzwischen besser abschätzen als noch im Frühjahr 2020. Somit nimmt auch die Erwartung von Investoren und Analysten an die Unternehmen zu, dass deren Ausblick wieder mit konkreten Zahlen unterfüttert werden. Die Guidance weiter auszusetzen oder nur qualitative Prognosen abzugeben, wird künftig nicht mehr ausreichen.
Auf der Suche nach dem „Effective Financial Crisis Communicator | Austria”
Bereits in den vergangen vier Jahren hat Prof. Dr. Henning Zülch von der universitären Hochschule HHL die Qualität der Finanzkommunikation für den Austrian Financial Communication Award (AFCA) untersucht und ausgewertet. Grundlage war das am Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling von Prof. Dr. Henning Zülch in Leipzig entwickelte „RIC-Modell“. Es offenbart Schwächen in den Bereichen Reporting und Investor Relations. „Ein Mangel bei der Transparenz ist besonders fatal, weil er Vertrauen kostet. Daher lag hier ein Schwerpunkt unserer Analyse. Dafür haben wir eine neue Methodik entwickelt, die eine Vergleichbarkeit mit deutschen Unternehmen in Zeiten der Corona-Pandemie zulässt. Unser Ziel ist es, die Unternehmen am österreichischen Markt zu identifizieren, die als so genannte „Effective Financial Crisis Communicator in Austria“ hervorstechen.“, so Prof. Dr. Zülch.
Diese DAX-Konzerne erfüllen die Erwartungen des Kapitalmarkts am besten
Deutschlands Börsengrößen meistern die Herausforderungen einer transparenten und qualitativ hochwertigen Finanzberichterstattung während der COVID19-Pandemie deutlich besser. Am besten schlägt sich die Deutsche Bank AG und erreicht 12 der möglichen 16 Punkte. Silber geht an die Indus Holding AG mit 11,5 Punkten. Den 3. Platz teilen sich die Unternehmen, Puma SE, Qiagen N.V. und Hapag-Lloyd AG mit jeweils 10,5 Punkten.
Studie: HHL/KirchhoffConsult: Wie meistern Österreichs ATX Prime-Unternehmen die Corona-Krise im Vergleich zum DAX? Studie Kapitalmarktkommunikation 2020. – Leipzig, HHL Leipzig Graduate School of Management, 2020
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de)
Die HHL-Reihe “Reporting Fact Sheets Series” bietet eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Arbeiten zur Rechnungslegung und Finanzkommunikation. Basierend auf herausragenden Masterarbeiten sowie wissenschaftlichen Arbeitspapieren und Aufsätzen zu den aktuellen Top-Themen der Rechnungslegung und Finanzkommunikation werden Kurzdarstellungen angeboten, die in wesentlichen Fragen praktische Hilfestellung geben können. Dabei handelt es sich sowohl um empirische als auch um normative Ausarbeitungen und deren praktische Implikationen.
Das Management von Fußballclubs ist in den letzten Jahren sehr viel komplexer geworden, da sich die Vereine mittlerweile zu echten Fußballunternehmen entwickelt haben und unterschiedlichste Stakeholder Interesse an der Entwicklung des Profifußballs zeigen. Die Fähigkeit der professionellen Fußballclubs, mit dieser gestiegenen Komplexität umgehen zu können, variiert jedoch, wodurch die Qualität des Club-Managements zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil bzw. -nachteil geworden ist. ZÜLCH & PALME (2017) haben den sogenannten FoMa Q-Score entwickelt, der die Managementqualität in Profifußballvereinen anhand der vier Leistungsfaktoren Sportlicher Erfolg, Finanzielle Leistungsfähigkeit, Fanwohlmaximierung sowie Führung & Governance umfassend bewertet. Das Rahmenwerk des FoMa Q-Score ist in der Fachzeitschrift „Sports, Business and Management“ erschienen (2020, Vol. 10 No. 5, S. 567-598). Der FoMa Q-Score wird einmal jährlich aktualisiert.
Wir bedanken uns für die wertvollen und konstruktiven Kommentare unserer Interviewpartner, allesamt hochrangige Vertreter namhafter deutscher Fußballvereine (Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FC Bayern München, Hamburger SV und RB Leipzig), Medienvertreter (11 Freunde, FINANCE), sowie bei externen Stakeholdern (Gruppe Lagardère, Puma, Odgers Berndtson) und den Mitgliedern der Strategic Interest Group Sportmanagement (SIG) der Konferenz der European Academy of Management, auf der der FoMa Q-Score im Juni 2019 vorgestellt wurde. Darüber hinaus sind wir insbesondere auch der IHK Leipzig für ihre stetige Förderung der Lehrstuhlarbeit und der Forschung in diesem Thema zum Dank verpflichtet.
Die FoMa Q-Score-Studie 2022 baut auf dem von ZÜLCH & PALME (2017) entwickelten Rahmenwerk auf und bewertet die Managementqualität anhand der vier Leistungsfaktoren Sportlicher Erfolg, Finanzielle Leistungsfähigkeit, Fanwohlmaximierung sowie Führung & Governance. Der FoMa Q-Score wird in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal veröffentlicht und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem etablierten Managementinstrument mit hoher Praxisrelevanz entwickelt, dies umso mehr vor dem Hintergrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Interessierte Fußballmanager können unsere Erkenntnisse nutzen, die in dieser aktuellen Ausgabe nun auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren vollständig widerspiegelt.
Zusammenfassung: Hoffnung auf eine Wachablösung? Der BVB verteidigt seinen 1. Platz in der FoMa Q-Score Erhebung – RB Leipzig rückt heran
HHL Working Paper: Management Quality of Professional Football Clubs: The Football Management (FoMA) Q-Score 2022
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de); Benedikt Kirsch (b.kirsch@hhl.de)
Die FoMa Q-Score-Studie 2021 baut auf dem von ZÜLCH & PALME (2017) entwickelten Rahmenwerk auf und bewertet die Managementqualität anhand der vier Leistungsfaktoren Sportlicher Erfolg, Finanzielle Leistungsfähigkeit, Fanwohlmaximierung sowie Führung & Governance. Der FoMa Q-Score wird in diesem Jahr bereits zum fünften Mal veröffentlicht und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem etablierten Managementinstrument mit hoher Praxisrelevanz entwickelt, dies umso mehr vor dem Hintergrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Interessierte Fußballmanager können unsere Erkenntnisse nutzen, die in dieser aktuellen Ausgabe nun auch die ersten Auswirkungen von COVID-19 auf finanzielle (März 2020 – Juni 2020) und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren (Saison 2020/21) widerspiegelt.
Zusammenfassung: Ein Fingerzeig für die neue Bundesligasaison 2021/22? – Borussia Dortmund erobert Platz 1 in der FoMa-Q-Score-Erhebung 2021
HHL Working Paper: Management Quality of Professional Football Clubs: The Football Management (FoMA) Q-Score 2021
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de); Benedikt Kirsch (b.kirsch@hhl.de)
Das Management von Fußballclubs ist in den letzten Jahren sehr viel komplexer geworden, da sie sich zu Fussballunternehmen entwickelt haben und eine wachsende Zahl von Interessengruppen in die Branche eingetreten ist. Die Fähigkeit der Vereine, mit dieser gestiegenen Komplexität – aber auch mit den Auswirkungen der aktuellen Pandemie – umzugehen, variiert jedoch, wodurch die Qualität des Managements zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil(nachteil) wird. Die hier vorgelegte Neuauflage des FoMa Q-Score-Rankings für die abgelaufene Saison 2019/2020 baut auf dem von ZÜLCH & PALME 2017 aufgestellten Rahmen auf, der die Managementqualität umfassend entlang von vier Dimensionen bewertet, nämlich sportlichem Erfolg, finanzieller Leistung, Maximierung des Fanwohls sowie Leadership & Governance, um eine Längs- und Querschnittsanalyse der deutschen Profifußballclubs durchzuführen. Diese mit messbaren Key Performance Indicators (KPIs) angereicherten Dimensionen sollen die relevanten Erfolgsfaktoren objektiv quantifizieren. Letztlich zeigt die Leistung in allen Dimensionen, die als FoMa-Q-Score bezeichnet wird, die Managementqualität eines Fussballklubs an. Verantwortwortliche Klubmanager können unsere Erkenntnisse nutzen und daraus konkrete Maßnahmen ableiten, um die Aufstellung ihres Klubs zu benchmarken, um Boden gut zu machen oder ihre Wettbewerbsposition zu verteidigen.
Wir bedanken uns für die wertvollen und konstruktiven Kommentare unserer Interviewpartner, allesamt hochrangige Vertreter namhafter deutscher Fußballvereine (Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FC Bayern München, Hamburger SV und RB Leipzig), Medienvertreter (11 Freunde, FINANCE), sowie externe Stakeholder (Gruppe Lagardère, Puma, Odgers Berndtson) und der Mitglieder der Strategic Interest Group Sportmanagement (SIG) der European Academy of Management. Eine frühere Version des FoMa-Q-Scores ist zugleich erschienen im Journal „Sports, Business and Management“ (2020, Vol. 10 No. 5, S. 567-598)..
HHL Working Paper: Management Quality of Professional Football Clubs The Football Management (FoMa) Q-Score 2020
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de)
Das Management von Fußballclubs ist in den letzten Jahren sehr viel komplexer geworden, da sie sich zu Fussballunternehmen entwickelt haben und eine wachsende Zahl von Interessengruppen in die Branche eingetreten ist. Die Fähigkeit der Vereine, mit dieser gestiegenen Komplexität umzugehen, variiert jedoch, wodurch die Qualität des Managements zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil(nachteil) wird. Diese Neuauflage des FoMa Q-Score-Rankings baut auf dem von ZÜLCH & PALME 2017 aufgestellten Rahmen auf, der die Managementqualität umfassend entlang vier Dimensionen bewertet, nämlich sportlicher Erfolg, finanzielle Leistung, Maximierung des Fanwohls sowie Leadership & Governance, um eine Längs- und Querschnittsanalyse der deutschen und französischen Profifußballclubs durchzuführen. Diese mit messbaren Key Performance Indicators (KPIs) gefüllten Dimensionen sollen die relevanten Erfolgsfaktoren objektiv quantifizieren. Letztlich zeigt die Leistung in allen Dimensionen, die als FoMa-Q-Score bezeichnet wird, die Managementqualität eines Vereins an. Fußballmanager können unsere Erkenntnisse nutzen und daraus konkrete Maßnahmen ableiten, um die Aufstellung ihres Vereins zu benchmarken, um Boden gut zu machen oder ihre Wettbewerbsposition zu verteidigen.
Wir bedanken uns für die wertvollen und konstruktiven Kommentare unserer Interviewpartner, allesamt hochrangige Vertreter namhafter deutscher Fußballvereine (Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FC Bayern München, Hamburger SV und RB Leipzig), Medienvertreter (11 Freunde, FINANCE), sowie externe Stakeholder (Gruppe Lagardère, Puma, Odgers Berndtson) und der Mitglieder der Strategic Interest Group Sportmanagement (SIG) der Konferenz der European Academy of Management, auf der dieses Papier im Juni 2019 vorgestellt wurde.
HHL Working Paper: Management Quality of Professional Football Clubs The Football Management (FoMa) Q-Score 2019
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de)
Die Football Fact Sheets der HHL präsentieren eine Zusammenfassung von wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Sportmanagement. Basierend auf herausragenden Masterarbeiten sowie wissenschaftlichen Arbeitspapieren und Artikeln, die sich mit den aktuellen Top-Themen im internationalen Profifußball beschäftigen, werden kompakte schriftliche Ausarbeitungen angeboten, die eine praktische Hilfestellung in wesentlichen Managementfragen geben sollen. Dabei handelt es sich sowohl um empirische als auch um normative Ausarbeitungen.
Der Pferdesport weist ein hohes Maß an sozialer Nachhaltigkeit auf. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die wir im Auftrag der Firma EN GARDE Marketing GmbH durchgeführt haben.
Die Studie wurde im Rahmen der Leipziger Messe „Partner Pferd 2022“ mit rund 900 Messe-Besuchern durchgeführt. Zusätzlich wurde eine Vergleichs- und Validierungsbefragung über soziale Medien lanciert. Unsere Studienergebnisse zeigen: Die soziale Nachhaltigkeit kann sowohl für den Pferdesport isoliert betrachtet als auch für die Messe im Speziellen, gerade im Vergleich mit ähnlichen Veranstaltungen, als Stärke angesehen werden. Insbesondere bei den untersuchten UN-Nachhaltigkeitskriterien „Hochwertige Bildung“, „Geschlechtergleichheit“ sowie „Weniger Ungleichheiten“ sticht das Leipziger Event mit überdurchschnittlichen Ergebnissen heraus.
Executive Summary: Die Nachhaltigkeit des Pferdesports am Beispiel der Partner Pferd 2022
Der umfangreiche Foliensatz mit allen Ergebnissen des Forschungsprojekts ist auf Anfrage erhältlich. Bitte kontaktieren Sie dazu: Prof. Dr. Henning Zülch: henning.zuelch@hhl.de
Liebe Leserinnen und Leser,
Das Coronavirus hat die Welt geschockt, unsere Gesundheit und unser soziales Leben beeinträchtigt. Nicht zuletzt sind auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft dramatisch. Selbst für die besten Fussballligen hat der effektive Lockdown in vielen europäischen Ländern die Geschäftsaussichten erschüttert. Die Entscheidung, die Liga zu stoppen, hat die Zukunft der 1. und 2. Bundesliga eingetrübt. Die vorliegende Studie will daher einen Beitrag zu der Frage leisten, wie robust die deutschen Bundesligavereine sind – sowohl in finanzieller als auch aus Management-Sicht.
Wir geben Ihnen hier einen Überblick, der Leserinnen und Lesern helfen soll, diese Studie, die den Stand der Informationen vom 14. Mai 2020 widerspiegelt, “wie man sie liest”, zu verstehen.
Zum einen verstehen wir unsere Studie als Anregung zur Diskussion, um schlussendlich den deutschen Fußball auf seinem Weg zur Weltspitze zu unterstützen.
Wir möchten unseren Beitrag mit praktischen Empfehlungen leisten.
Bei unserer Recherche wurde zunächst der Markt eines deutschen Profifußballvereins betrachtet und die deutsche Bundesliga mit den anderen europäischen Spitzenligen verglichen.
Im nächsten Schritt wurden die finanzielle Situation aller Vereine analysiert, um zu verstehen, mit welchen Herausforderungen die Vereine derzeit konfrontiert sind. Besonderes Augenmerk liegen dabei auf den Indikatoren der finanziellen Liquidität und Solvenz, da diese kritische Faktoren der finanziellen Robustheit sind.
Wir sind jedoch der Meinung, dass es nicht ausreicht, die zukünftige Robustheit des Clubs allein auf einer finanziellen Basis zu begründen. Deshalb wurden drei zusätzliche Dimensionen betrachtet, speziell die Qualität des Managements, die Entwicklung von Spielertalenten und natürlich der sportliche Erfolg. Auf diese Weise wurde ein differenziertes Scoring-Modell entwickelt, das all diese Dimensionen berücksichtigt und für jeden Klub zu einer Gesamtbewertung der Robustheit führt. Um die Ergebnisse aller Vereine relativ vergleichen zu können, stellen wir die Ergebnisse in einer Rangliste dar, wie sie den Fußballfans vertraut ist.
Das unserer Studie zugrundeliegende Punktesystem basiert auf öffentlich zugänglichen Daten, die hauptsächlich aus den Jahresberichten der Fußballklubs bestehen. Darüber hinaus wurde jedem Klub die Möglichkeit gegeben, an der vorliegenden Studie teilzunehmen und uns mit den neuesten Daten zu versorgen, indem wir per E-Mail um Unterstützung baten, die alle Klubs zweimal erhielten. 9 Klubs nutzten die Gelegenheit und unterstützten uns mit persönlichen Interviews und zusätzlichen Daten.
Wir hoffen, dass diese Studie als Einladung verstanden wird, die Robustheit des deutschen Fußballs zu diskutieren. Wir würden uns freuen, wenn unsere Empfehlungen die Entscheidungsträger unterstützen würden. Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse beim Lesen unserer Studie!
Executive Summary: The German Bundesliga Clubs and Their Future (in Englisch)
Der umfangreiche Foliensatz mit allen Ergebnissen des Forschungsprojekts ist auf Anfrage erhältlich. Bitte kontaktieren Sie dazu: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de).
Der deutsche Fußball hat in aller Welt eine Vorbildfunktion. Nicht nur der Erfolg der Nationalmannschaft, welcher sich mittlerweile in vier Weltmeistertiteln manifestiert hat, ist Teil dieser Erfolgsgeschichte. Gerade der Umgang mit seiner wichtigsten Stakeholdergruppe, den Fans, ist einzigartig. So ist das Fanwohl eines der höchsten Güter, welche die Marke Bundesliga weltweit ausmacht. Indes sind die aktuellen Entwicklungen gerade im europäischen Fußball besorgniserregend. Wer die hohen Ablösesummen nicht mitgehen kann, wird wohl langfristig nicht wettbewerbsfähig sein, so dass der Ruf nach einer Öffnung der Bundesliga für strategische Investoren immer lauter wird – auch oder gerade während der Corona-Krise. Aber wie passt dies zusammen: Fanwohl und strategische Investoren? Eine Balance schaffte und schafft immer noch die sog. 50+1-Regelung im deutschen Fußball. Der vorliegende Beitrag nähert sich der aufgeworfenen Fragestellung, indem erstmalig ein Meinungsbild zum deutschen Sonderweg der 50+1-Regelung gezeichnet wird. Basierend auf diesem Meinungsbild und vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, welche Teil der künftig zu führenden Diskussion um die 50+1-Regelung in Deutschland sein können.
HHL Working Paper: Ist die 50+1-Regel noch zeitgemäß? Ein Meinungsbild zur umstrittenen Regelung im deutschen Profifußball
Kontakt: Prof. Dr. Henning Zülch (henning.zuelch@hhl.de)
Die Konsequenzen der Corona-Pandemie entfachten eine rege Diskussion über die finanzielle Stabilität der deutschen Bundesliga und deren nachhaltiges Wirtschaften. Insbesondere die mangelnde Transparenz und Glaubwürdigkeit standen im Fokus der Diskussion. Im Zuge der nun angestrebten Neuausrichtung des Profifußballs, möchte der vorliegende Beitrag den Anstoß geben, hierbei die bislang häufig vernachlässigten nichtfinanziellen Aspekte zu betonen. Denn es geht um die Chance, sich ganzheitlich der unternehmerischen Verantwortung bewusst zu werden und diese aktiv zu steuern. Dies betrifft eben nicht nur ökonomische, sondern auch soziale, gesellschaftliche und ökologische Aspekte. Damit versteht sich die Studie bzw. der vorliegende Beitrag als ein Appell, die unternehmerische Verantwortung der Bundesliga-Klubs neu zu denken und zu verdeutlichen, dass langfristiger Erfolg nachhaltiges Wirtschaften meint. Hier setzt das ursprünglich für den Unternehmenskontext entwickelte „Corporate Accountability-Cycle“-Framework an und verdeutlicht, wie Klubs ihre unternehmerische Verantwortung effektiv steuern und kommunizieren können. Dabei versteht sich die nichtfinanzielle Berichterstattung nicht als Selbstzweck, sondern als Ergebnis eines funktionierenden Corporate Accountability-Managements. Das Framework besteht aus neun spezifischen Schritten, welches einen ersten praktischen Anwendungsleitfaden für die Berichterstattung unternehmerischer Verantwortung im Profifußball als Startpunkt für den weiteren Wandel bietet.
HHL Working Paper: Corporate Accountability im Profifußball – Unternehmerische Verantwortung neu denken und erfolgreich kommunizieren
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Das Center for Financial Reporting & Consolidation (CFRC) ist dem Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling zugeordnet. Es hat seine Arbeit im Juli 2009 aufgenommen. Ziel des CFRC ist es, Unternehmen, Investoren, Banken und Analysten durch exzellente Forschung und Beratung bei Themen der internationalen Rechnungslegung (IFRS) und der Bewertung zu unterstützen. Dies erfolgt durch das Zusammenführen von Experten aus Wissenschaft und Praxis in den Bereichen IFRS Reporting, Konsolidierung sowie Bewertung. Die Aktivitäten des CFRC umfassen damit insbesondere wissenschaftliche Studien sowie gutachterliche Tätigkeiten zu aktuellen Fragestellungen der internationalen Rechnungslegung und Konsolidierung.
Die Forschungsschwerpunkte des Center for Financial Reporting and Consolidation (CFRC) umfassen das Gebiet der Rechnungslegung nach IFRS, Konsolidierungsthemen, Fragestellungen zu Bewertungsthemen sowie aktuelle Problemstellungen aus der Praxis. Hierbei zeichnet sich die Forschung des CFRC neben wissenschaftlicher Exzellenz insbesondere durch einen hohen Praxisbezug aus. Neben aktuellen Themen aus den Gebieten Internationale Rechnungslegung, Konsolidierung und Bewertung sind insbesondere die nachfolgenden Felder Forschungsschwerpunkte des CFRC:
Financial Reporting, Konsolidierung und Bewertung nach IFRS sind ein komplexes Themenfeld, das ein hohes Maß an Fachwissen erfordert. Durch das hohe Tempo, mit dem das International Accounting Standards Board (IASB) weitere Standards veröffentlicht bzw. bestehende Standards überarbeitet, nehmen die Herausforderungen weiter zu. Der Zweck des Center for Financial Reporting and Consolidation (CFRC) ist es, das Engagement der HHL im Hinblick auf aktuelle Fragestellungen in diesen anspruchsvollen Bereichen zu unterstreichen. Die Beratungsleistungen, die das CFRC in diesem Zusammenhang bietet, zeichnen sich durch ein hohes Maß an wissenschaftlicher Expertise in den Bereichen Financial Reporting, Konsolidierung sowie Bewertung aus.
Einen wesentlichen Anteil an den Lösungsansätzen des CFRC haben die Beiträge von erfahrenen Praktikern aus dem Bereich der Konsolidierung und Bewertung, die den Beratungsansatz abrunden.
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Tel. +49-341-9851-701
HHL Leipzig Graduate School of Management, Jahnallee 59, 04109 Leipzig, Deutschland
Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Controlling sind betriebswirtschaftliche Disziplinen, welche in hohem Maße mit der Unternehmenspraxis interagieren. Einerseits bilden Unternehmen neue Praktiken, Instrumente und Verfahren aus, die der wissenschaftlichen Analyse bedürfen, andererseits sind Unternehmen auf aktuelle, theoriebasierte Erkenntnisse angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Lehrstuhl legt daher besonderen Wert auf den wechselseitigen Wissenstransfer mit der Praxis. Im Rahmen von Seminaren in Unternehmen, der Einbindung von Praktikern in Vorlesungen, der Durchführung von Praxisprojekten und der aktiven Mitwirkung in diversen Vereinen trägt der Lehrstuhl seine Erfahrungen und Forschungsergebnisse in die Unternehmenspraxis und nimmt von dieser zugleich wertvolle Anregungen für künftige Forschungsarbeiten auf.
Die Gesellschaft für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung e.V. (GKR) setzt sich mit hochaktuellen Themen aus Rechnungslegung und Prüfung auseinander. Die Diskussion zwischen Theorie und Praxis wird angeregt und vertieft – und dies weit über die Grenzen Leipzigs hinaus. Die GKR greift hierbei auf die theoretische Expertise des Lehrstuhls Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling von Prof. Dr. Henning Zülch und den praktischen Erfahrungsschatz zahlreicher Industrieunternehmen und Beratungshäuser zurück. Gleichzeitig unterstützen starke Medienpartner die Ziele des Vereins.
Die Tätigkeiten der GKR lassen sich prägnant in drei Worten charakterisieren: Aktualität, Flexibilität und Exzellenz. So thematisiert die GKR aktuelle Entwicklungen im Bereich Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung aber auch Corporate Governance für ihre stetige Diskussion. Flexibel wird auf die Wünsche der Mitglieder in der Wahl der Themen sowie Referenten eingegangen. Die von der GKR eingeladenen Referenten verfügen zudem allesamt über einen exzellenten Ruf in Theorie und Praxis.
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